Neben einer starken Fachkräftebasis im Inland leisten auch Pflegekräfte aus dem Ausland einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Baden-Württemberg. Die Landesregierung und die Bundesagentur für Arbeit setzen ihre erfolgreiche Fachkräfteoffensive in der Pflege im Jahr 2024 fort – und unterstützen an zentraler Stelle das Ziel des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
Land stellt insgesamt eine Million Euro zur Verfügung
Das Projekt „Triple Win Sprache Baden-Württemberg“ geht in die nächste Runde: Arbeitgeber aus dem Gesundheitswesen können sich unter dem Stichwort „Triple Win“ bei der Bundesagentur für Arbeit melden, wenn sie Pflegekräfte suchen und Fachkräfte aus dem Ausland beschäftigen möchten. Für die Einrichtungen der Pflege und des Gesundheitswesens, die sich am Programm „Triple Win“ beteiligen, übernimmt das Land die Kosten des Spracherwerbs im Ausland mit bis zu 3.000 Euro pro Pflegefachkraft. Die Sprachförderung in der Pflege setzt einen Anreiz für Arbeitgeber, mehr ausländische Fachkräfte einzustellen und unterstützt somit das Ziel des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern.
„Durch die gute Kooperation mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit ist es uns gelungen, das Projekt ,Deutschsprachkurse im Ausland zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte im Rahmen von Triple Win‘ zu etablieren. Das Projekt hilft uns sehr bei der Rekrutierung neuer Pflegefachkräfte, die wir in Baden-Württemberg dringend benötigen“, sagte Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration. „Mit unserem Kooperationsprojekt unterstützen wir Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen im Land ganz konkret, sodass die Anwerbekosten für die Einrichtungen deutlich gesenkt werden. Für das Projekt stellt das Land insgesamt eine Million Euro zur Verfügung. Der Regionaldirektion danken wir dafür, dass sie die operative Umsetzung übernimmt“, so Lucha.
Mehr ausländische Pflegefachkräfte durch Programm „Triple Win“
„Die Fortsetzung unserer guten Kooperation mit der Landesregierung ist ein wichtiges Signal für die Fachkräftesicherung in Baden-Württemberg“, erklärte Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. „In der Pflege brauchen wir neben einer starken Fachkräftebasis im Inland auch mehr qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland, um die steigende Nachfrage in den Unternehmen zu decken. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Land ist eine Blaupause, wie Fachkräftesicherung gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen“, so Musati.
Im Jahr 2023 ist es gelungen, über die Sprachkursförderung 111 zusätzliche Pflegefachkräfte für Baden-Württemberg zu gewinnen. Das Land hat die Förderung an insgesamt 19 Arbeitgeber ausbezahlt. Bei dem Projekt sollen insbesondere Krankenhäuser, die über eine Bettenkapazität bis zu 200 Betten verfügen, sowie Pflegeeinrichtungen mit bis zu 70 Plätzen berücksichtigt werden. Neu ist für Einrichtungen der Pflege, dass sie bei einem Bedarf von mindestens 15 Pflegekräften ihre Stellenangebote exklusiv in einem ausgewählten Partnerland veröffentlichen lassen können, um zusätzliche Pflegefachkräfte für einen Ansatz in der Altenpflege zu gewinnen. Einrichtungen der Pflege und des Gesundheitswesens können sich dazu auch zu regionalen Verbünden zusammenschließen.