zum Inhalt springen
Tag der offenen Tür mit Pfizer in Freiburg

Warum Nachhaltigkeit am Gesundheitsstandort Baden-Württemberg eine Rolle spielt

Welches Potenzial haben nachhaltige Innovationen am Gesundheitsstandort Baden-Württemberg? Darüber wollen Expertinnen und Experten aus dem Startinsland-Ökosystem am 8. Juli 2022 von 10:00 bis 11:15 Uhr in Freiburg diskutieren. Mit dabei sind unter anderem Pfizer, BadenCampus, der Smart Green Accelerator, die IHK Südlicher Oberrhein, BIOPRO und die Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe. Die Veranstaltung ist Teil der Tage der offenen Türen des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg, die vom 8.-9. Juli 2022 im ganzen Land stattfinden.

Nachhaltigkeit spielt eine immer wichtigere Rolle im Gesundheitsbereich. Einerseits wirken sich Klimakrisen wie Hitzewellen direkt auf die Gesundheit der Menschen aus, anderseits ist der Gesundheitssektor für einen beträchtlichen Anteil Treibhausgasemissionen verantwortlich. „Aktuelle weltweite umwelt- und klimabezogene Herausforderungen erfordern eine Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Auch die Gesundheitswirtschaft ist hier gefordert, denn das Gesundheitswesen ist für 4,4% der globalen CO2-Nettoemissionen verantwortlich“, unterstreicht Barbara Jonischkeit, Bereichsleiterin Gesundheit und Bioökonomie bei der Landesgesellschaft BIOPRO. Diese verantwortet unter anderem die Geschäftsstelle des Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg und beobachtet einen Wandel auch im Gesundheitssektor, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft.

Gesundheitswirtschaft stellt sich Nachhaltigkeits-Herausforderungen

„Die Gesundheitswirtschaft stellt sich dieser Herausforderung zunehmend“, betont Jonischkeit und verweist dabei nicht nur auf Energiethemen, die in den baden-württembergischen Medizintechnik- und Pharma-Unternehmen bereits seit geraumer Zeit bearbeitet werden. „Auch das Thema Materialen gewinnt zunehmend an Bedeutung“, so die Expertin. „Hier geht es darum, Wege zu finden, die ohne die Nutzung fossiler Kohlenstoffquellen auskommen. Dafür ist ein Umdenken notwendig, das eine Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wirtschöpfungskette erfordert – von Einrichtungen über Lieferanten und Hersteller von Gesundheitsgütern und -dienstleistungen bis hin zu Logistik, Klinik und Abfallwirtschaft sowie Politik.“

Ressourcenschonende und kreislauffähige Materialien für Produkte und Verpackungen sowie klimaneutrale Produktionsprozesse spielen damit eine immer größere Rolle – auch in der Gesundheitsbranche. Jonischkeit: „Erste Ergebnisse einer noch nicht veröffentlichten Studie der BIOPRO zeigen: Die Produktentwicklung insbesondere im Bereich Medizintechnik ist so ein zentraler Ansatzpunkt. Erste Unternehmen sind hier bereits unterwegs und stärken so ihre künftige Wettbewerbsfähigkeit. Denn sie treffen damit bei ihren Kunden, den Kliniken, einen Nerv, denn auch diese beschäftigen sich zunehmen mit ihrem CO2-Fußabdruck. Unternehmen und Kliniken engagieren sich zukünftig Gemeinsam für Gesünder!“

Pharmaindustrie vor Ort setzt auf nachhaltige Produktion

Dass sich auch die Pharmabranche vor Ort längst mit Umwelteffizienz und Nachhaltigkeit auseinandersetzt, zeigt das Beispiel des Pharma-Unternehmens Pfizer in Freiburg. „Als Pfizer setzen wir uns für ein innovationsfreundliches Ökosystem ein. Unser Zukunftswerk in Freiburg steht dabei für eine nachhaltige und hochmoderne Arzneimittelproduktion“, berichtet Peter Neske, Innovation Lead vom Pfizer Healthcare Hub Freiburg. „Das Werk gilt laut Bundesumweltamt als 'Beispiel guter Praxis für Ressourcenschonung im Gesundheitssektor' und ist mit Investitionen von rund 350 Millionen Euro zu einem der modernsten Pharma-Produktionsstätten nach Industrie-4.0-Maßstäben ausgebaut worden.“

Darüber hinaus engagiert sich das globale Unternehmen mit Start-up-Initiativen im ganzen Land – vom Life Science Accelerator bis hin zum Smart Green Accelerator oder BadenCampus. Auf diese Weise gelangen immer wieder innovative Ansätze ins Unternehmen, etwa im Bereich Produktionstechnik oder Automatisierung. Konkrete Beispiele wird Peter Neske am 8. Juli bei der Podiumsveranstaltung „Nachhaltige Technologien für den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“ vorstellen, die von 10 bis 11:15 Uhr in der Lokhalle Freiburg stattfindet.

Regionale Vernetzung im Raum Freiburg und darüber hinaus

Begeistert von der Vernetzung auf lokaler und regionaler Ebene ist auch Philipp Klemenz von der IHK Freiburg-Südlicher Oberrhein: „Kooperation zwischen Unternehmen, Start Ups und Forschungseinrichtungen fördert exzellente Ergebnisse. Damit diese erfolgreiche Forschung und Entwicklung auch gelingen kann, unterstützen wir beim Technologietransfer und bei der Akquise von Fördermitteln.“ Organisationen wie die IHK, aber auch die Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe sehen großes Potenzial in der Region, um die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheitswirtschaft künftig noch stärker zu vernetzen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund gibt es hier auch mit „Startinsland“ eine dynamische Gründerinitiative im Raum Freiburg.

„Nicht erst Corona hat uns gezeigt, wie wichtig die Vernetzung im Gesundheitsbereich ist - gemeinsam und gesünder“, betont auch Malaika Lauk, Geschäftsführerin Lauk Ventures GmbH und Teil des Teams von BadenCampus. „Wir unterstützen aktiv den Ausbau eines Expertennetzes in unserer Arbeitsgruppe innerhalb des Forums Gesundheitsstandort BW und treiben die trinationale Zusammenarbeit für neue Anwendungen im Bereich der Life Sciences voran."

Kooperation mit Industrie vorantreiben

Ein wichtiger Knotenpunkt für die Kooperation von Industrie und Start-ups ist unter anderem der Smart Green Accelerator mit Sitz im Grünhof in Freiburg. Im Jahr 2013 wurde der Grünhof gegründet, um kreativen Macher:innen, nachhaltigkeitsorientierten Innovateur:innen und Startup-Enthusiast:innen eine Heimat zu geben. Alle hier Beteiligten verstehen sich als Plattform für Gründungskultur und Unternehmertum. Seit 2017 gibt es den von der Landesregierung geförderten Smart Green Accelerator, der bereits hunderte Start-ups mit auf den Weg bringen konnte und als Partner des startup-bw Programms auch Gelder an Gründungsteams vergeben kann. Im Rahmen des Accelators ist dabei nicht nur die Energiewirtschaft an Bord. „Mit dem Pfizer Healthcare Hub Freiburg partnern wir, um industrielle Produktionsprozesse effizienter, digitaler und nachhaltiger zu gestalten“, sagt Konrad Pfitzer, Geschäftsführer der Grünhof GmbH.

Bei der Podiumsveranstaltung am 8. Juli wollen die Akteurinnen und Akteure der Startinsland-Community darüber diskutieren, welche Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und Gesundheitswirtschaft bestehen, und wer sich bereits wie wo konkret engagiert. Moderator Peter Neske ist sich sicher, dass solch ein Engagement auch langfristig zentral sein wird – auch aus Arbeitgeberperspektive: „Unsere Beschäftigtenzahl hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Um auch in der Zukunft auf Hochtouren nachhaltig innovative Arzneimittel für den Weltmarkt produzieren zu können, sind wir weiter auf gutes Personal angewiesen und hoffen dabei auf gemeinsame Anstrengungen.“

Alle Details zur Veranstaltung im Rahmen der Tage der offenen Türen am 8. Juli 2022 auf einen Blick

Wo?

Lokhalle Freiburg, Paul-Ehrlich-Straße 5-13, 79106, Freiburg

Wann?

10:00 bis 11:15 Uhr

Was?

Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltige Technologien am Gesundheitsstandort“

Wer?

Folgende Personen nehmen an der Diskussion teil:

  • Dr. Barbara Jonischkeit (BIOPRO Baden-Württemberg)
  • Konrad Pfitzer (Smart Green Accelerator)
  • Nikolai Sexauer (FWTM)
  • Malaika Lauk (lauk ventures & BadenCampus)
  • Philipp Klemenz (IHK Freiburg-Südlicher Oberrhein)
  • Moderation: Peter Neske (Pfizer Healthcare Hub Freiburg)

Hinweis: Interessierte können kostenfrei teilnehmen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Seiten-Adresse: https://www.forum-gesundheitsstandort-bw.de/infothek/news-presse/warum-nachhaltigkeit-am-gesundheitsstandort-baden-wuerttemberg-eine-rolle-spielt