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Ausbildungen in pflegerischen und nicht-pflegerischen Gesundheitsberufen, Studiengänge, Fort- und Weiterbildungen – all das gibt es am Irmgard Bosch Bildungszentrum (IBBZ) auf dem Bosch Health Campus in Stuttgart. In unserem Interview berichtet Shirin Glänzer, die stellvertretende Schulleiterin des IBBZ, über die vielfältigen Angebote und erklärt, was sich hinter der „Interkulturellen Generalistischen Pflegeausbildung“ verbirgt.
Frau Glänzer, am Bosch Health Campus legt man viel Wert auf interdisziplinäre und breit aufgestellte Bildungsangebote. In welchen Bereichen gibt es Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote am Irmgard Bosch Bildungszentrum? Und inwiefern helfen diese Angebote gegen den bestehenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen?
Frau Glänzer: Das Irmgard Bosch Bildungszentrum bietet neben der Generalistischen Pflegeausbildung auch diverse nicht pflegerische Ausbildungsberufe, sowie für unterschiedliche Berufsgruppen Fort- und Weiterbildungen an. Die meisten Angebote richten sich aber an die größte Berufsgruppe – die Pflegenden. Vor allem bei den Praxisanleitenden hat sich aufgrund der Generalistischen Pflegeausbildung ein ganz neuer Bedarf ergeben, da es mit dem Pflegeberufegesetz eine gesetzliche Vorgabe von jährlich 24 Stunden berufspädagogischer Pflichtfortbildung für Praxisanleitende gibt. Ebenso relevant wie attraktiv sind Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Onkologie und Palliativ Care. Durch die Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in mehreren Studiengängen bieten wir auch auf Hochschulebene professionelle und zukunftsorientierte Bildungsangebote.
Individuelle Programme bietet das IBBZ für die Intensivpflege, Intermediate Care, Anästhesie und OP sowie Mitarbeitende der Endoskopie, des Notaufnahmezentrums, des Herzkatheterlabors und für die Gruppe der Medizinischen Fachangestellten. Darüber hinaus nutzen Ärztinnen und Ärzte das IBBZ für wichtige fachspezifische Fortbildungen und abteilungsinterne Impulsschulungen. Zudem gibt es für Führungskräfte der mittleren Ebene eine vielfältige Auswahl an Schulungen und Fortbildungen. Auch für Mitarbeitende der Servicehilfe und des Patiententransportdienstes sowie für Angehörige und externe Interessierte gibt es Fortbildungsangebote. Mit der Vielfalt an Angeboten tragen wir zur Qualitätssicherung und Professionalisierung bei und sprechen dabei eine große Bandbreite von Interessierten an.
Was verbirgt sich genau hinter der Modellausbildung „Interkulturelle Generalistische Pflegeausbildung“? Und welche Erkenntnisse ziehen Sie aus dem Modellprojekt für die reguläre Ausbildung?
Frau Glänzer: Im Rahmen der Interkulturellen Generalistischen Pflegeausbildung wurde ein Schwerpunkt auf den Erwerb kultureller Kompetenzen gesetzt und gleichzeitig ein Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund angestrebt. Das Herausarbeiten von Potenzialen und Herausforderungen in einer interkulturellen Ausbildung können wir weiterführend für unsere regulären Ausbildungsangebote nutzen, da der ursprüngliche Modellgedanke vor dem Hintergrund einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft mittlerweile unseren Alltag in den Ausbildungskursen abbildet.Das Modellprojekt hat verdeutlicht, dass es bereits ein großes Bewusstsein sowie eine Bereitschaft gibt, Auszubildende mit Migrationshintergrund gezielt zu begleiten. Es bedarf aber sprachsensibler Angebote, gezielter Fortbildungen für Mitwirkende sowie einer engen Verzahnung von Theorie und Praxis, um ein erfolgreiches Gelingen möglich zu machen. Deutlich wurde auch, dass neben den Anforderungen einer Ausbildung zusätzlich herausfordernde Rahmenbedingungen, wie bürokratische Angelegenheiten oder persönliche Erlebnisse, belasten und somit einen besonderen Unterstützungsbedarf erfordern.
Was bieten Sie am Irmgard Bosch Bildungszentrum sonst noch an? Gibt es weitere Unterstützungsangebote für die Auszubildenden bzw. für die Lehrenden?
Ein großes Unterstützungsangebot für Auszubildende stellt unsere sozialpädagogische Beratungsstelle dar, die alle Anliegen vertraulich behandelt. Sowohl im Rahmen der Ausbildung als auch im privaten Umfeld kommt es zum Teil zu Herausforderungen, bei denen wir unsere Auszubildenden nicht allein lassen möchten. Wir bieten ihnen eine Beratung, die es so nicht an vielen Bildungseinrichtungen im Gesundheitswesen gibt. Unsere Sozialpädagogin ist jeden Tag vor Ort, um bei belastenden Erlebnissen oder Konfliktsituationen zu begleiten, Unterstützungsmöglichkeiten bei Prüfungsangst zu bieten oder bei Behördengängen und bürokratischen Fragen zu unterstützen. Dieses Angebot wird sehr gut angenommen, die Auszubildenden werden hierdurch auch in besonderen Situationen professionell begleitet und auch die Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter erfahren hierdurch Unterstützung.