zum Inhalt springen

MEDI:CUS – Zukunftsfähige Gesundheitsversorgung für Baden-Württemberg

Die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs ist mit bedeutenden Chancen für die Weiterentwicklung medizinischer Leistungen verbunden. Die Erfassung von Gesundheitsdaten, die Verknüpfung von unterschiedlichen Datensätzen zu Big Data und deren digitale Auswertung ermöglichen es, Krankheiten früher zu erkennen und die personalisierte Medizin voranzutreiben. Der medizinische Fortschritt wird zunehmend datengetrieben sein. Zugleich bestehen zentrale Herausforderungen im Gesundheitswesen, die in den kommenden Jahren adressiert werden müssen.

Zu den Herausforderungen gehören unter anderem die zunehmenden Cyberrisiken und der anhaltende Fachkräftemangel. Das Gesundheitswesen ist der Sektor mit den meisten gemeldeten Cyberangriffen im Bereich der kritischen Infrastruktur.

Zugleich werden bis 2035 knapp 1,8 Millionen offene Stellen (darunter auch IT-Personal) im Gesundheitswesen nicht besetzt werden können.

Angesichts der gravierenden gesellschaftlichen, strukturelllen und medizinischen Veränderungen gilt es auch für Baden-Württemberg, Maßstäbe für die digitale Medizin zu setzen, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht. In der Digitalisierungsstrategie des Landes ist eine verbesserte Nutzung von Gesundheitsdaten für die Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung vorgesehen. Bislang scheitert die zugrundeliegende Vision eines vernetzten Ökosystems der wissensgenerierenden Versorgung noch häufig an einer fehlenden standort- und sektorübergreifenden Gesundheitsdateninfrastruktur.

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen wird das Land Baden-Württemberg eine sichere und datenschutzkonforme cloudbasierte Gesundheitsdateninfrastruktur aufbauen, um die bestmögliche, auf den jeweiligen Patienten abgestimmte medizinische Versorgung sicherzustellen. Der initiale Fokus liegt auf der Anbindung der klinischen Versorgung. Die Plattform MEDI:CUS (Medizindaten-Infrastruktur: cloudbasiert, universell, sicher) soll mit ersten Diensten ab 2025 an den Start gehen und sukzessive aus- und aufgebaut werden.

Klinische Versorger sowie die Universitätsklinika werden eng in der Umsetzung durch unterschiedliche Arbeitsgruppen eingebunden. Technischer Implementierungspartner ist der GovTech Campus Deutschland e.V. und die GovTech Platforms GmbH.

Schnellen Nutzen verspricht die Gesundheitscloud durch frühzeitige Abbildung wertschöpfender medizinischer Versorgungskonzepte in den bereits etablierten Versorgungsregionen sowie durch Bereitstellung dringend benötigter Digitalisierungsressourcen für Forschung, Versorgung und Translation. Hierbei werden Gesundheitsdaten, IT-Schnittstellen, Applikationen und Prozesse standardisiert und den Akteuren des Gesundheitswesens zugänglich gemacht.

Das Projekt MEDI:CUS ist Teil der dritten Förderrunde des von der Landesregierung angestoßenen „Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“. In den ersten beiden Förderrunden wurden über 60 innovative Projekte mit rund 100 Millionen Euro zu Zukunftsthemen im Gesundheitsbereich gefördert und auf den Weg gebracht. MEDI:CUS ist Teil der dritten Tranche, in der Projekte für insgesamt 24,2 Millionen Euro gefördert wurden, vorwiegend im und für den Bereich der medizinischen Infrastruktur. Diese Projekte haben zum Ziel, zu einer anschlussfähigen und innovativen Versorgungslandschaft beizutragen und die Verfügbarkeit sowie die Nutzung von Gesundheitsdaten zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Fördermittelgeber ist das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Projekt MEDI:CUS auf YouTube:

Seiten-Adresse: https://www.forum-gesundheitsstandort-bw.de/projekte/ministerium-des-inneren-fuer-digitalisierung-und-kommunen/medicus-zukunftsfaehige-gesundheitsversorgung-fur-baden-wurttemberg