SeRIVA
Sektorenübergreifende regionale und interprofessionelle Versorgung bei Anorexia nervosa
Der Projektantrag zur sektorenübergreifenden, regionalen und interprofessionellen Versorgung bei Anorexia nervosa (SeRIVA) adressiert eine besondere Herausforderung unseres Gesundheitssystems. Die Anorexia nervosa weist steigende Erkrankungszahlen auf und führt häufig zu langen und schweren Krankheitsphasen. Chronische Verläufe können vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu einer Gefährdung der psychischen wie sozialen Entwicklung führen und schränken altersübergreifend die Teilhabe an der Gesellschaft ein.
Der Bedarf für neue Versorgungsformen wurde durch das Modellprojekt zur sektorenübergreifenden Versorgung bestätigt. Hier wurde ein erheblicher Bedarf für eine altersübergreifende Verbesserung der gemeindenahen Versorgung von Betroffenen und ihren Angehörigen festgestellt. Diese Ergebnisse und das nachfolgende Projekt „Entwicklung Regionale Weiterbildung und telemedizinische Fachberatung bei Anorexia nervosa“ bilden die Grundlage von SeRIVA. Ziel von SeRIVA ist die regionale, sektorenübergreifende und breit angelegte interprofessionelle Versorgung für Menschen mit Anorexia nervosa.
SeRIVA sorgt dafür, dass die Akteure des Gesundheitssystems effizienter interagieren. Dabei findet auch eine Einbeziehung von anderen Hilfegebern, z. B. Schulsozialarbeit oder Jugendhilfe, im Rahmen eines innovativen, regionalen Versorgungsnetzwerks statt. Die Einrichtung eines regionalen Kompetenzzentrums für eine telemedizinische Fachberatung ist ebenso vorgesehen, wie die Etablierung einer regionalen Koordinationsstelle für die im Umkreis verfügbaren Beratungs- und Behandlungsangebote. Dieses Vorgehen folgt den Ergebnissen des Modellprojektes. Um telemedizinische Interventionen effizient einsetzen zu können, sieht SeRIVA die Vermittlung von entsprechenden Kompetenzen an die Akteure, z. B. ambulante Versorger, vor. Insbesondere der erhebliche Anstieg von Fällen mit Anorexia nervosa unter den Bedingungen der SARS-CoV2-19-Pandemie unterstreicht den Bedarf von digital vermittelten Unterstützungsangeboten.
Konkrete Maßnahmen von SeRIVA umfassen die Schaffung einer regionalen Koordinationsstelle für die Versorgungsangebote. Außerdem soll eine sektoren- und systemübergreifenden telemedizinischen Fachberatung etabliert werden – mit Vermittlung von telemedizinischen Kompetenzen an die Akteure des regionalen Versorgungsnetzes. SeRIVA zielt auf die Verbesserung der notwendigen regionalen Versorgung von an Anorexia nervosa erkrankten Menschen und erbringt durch die neu entstehenden Angebote und durch die intensivierte Vernetzung bestehender Versorgungsangebote einen erheblichen Mehrwert für die Wertschöpfung der Angebote des Gesundheitssystems.