Gesundheitsökonomische Forschung
Anreize für gute Versorgung – Ein gesundheitsökonomisches Forschungsprogramm für einen leistungsfähigen Gesundheitsstandort Baden-Württemberg
Die Coronavirus-Pandemie hat Stärken und Schwächen des deutschen Gesundheitswesens offengelegt. Das hohe Versorgungsniveau und die große Flexibilität des hiesigen Gesundheitssystems haben dazu beigetragen, dass Deutschland zunächst gut durch die Krise gekommen ist; die unzureichende Digitalisierung und unflexiblen Finanzierungsregelungen haben aber auch die Mängel im System gezeigt. Die Gesundheitsökonomik leistet mit ihren wissenschaftlichen Methoden und Kompetenzen einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der hinter diesen Entwicklungen stehenden Anreize und trägt damit zur zukunftssicheren, effizienten und finanzierbaren Gestaltung des Gesundheitsstandorts Baden-Württemberg bei. Das enorme regionale Potenzial in der Medizin und Gesundheitswirtschaft des Landes wird bisher jedoch kaum von gesundheitsökonomischer Kompetenz begleitet.
Ziel dieses Projekts ist es, die ökonomischen Voraussetzungen für eine gute Versorgung besser zu verstehen und gesundheitsökonomische Forschung in Baden-Württemberg stärker zu verankern. Dazu sollen in vier Teilprojekten gesundheitsökonomische Methoden auf ausgewählte Gebiete der Gesundheitswirtschaft angewendet werden, und zwar:
- auf den Markt für digitale Gesundheitsanwendungen;
- auf die wirtschaftliche Situation von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten;
- auf die Entwicklung der Pflegeausbildung;
- auf die Auswirkungen der Krankenhausfinanzierung auf die Behandlung vor, während und nach der Coronavirus-Pandemie.
Die Erkenntnisse aus diesen Forschungsvorhaben sollen an die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert werden, um ihnen die Entscheidungen und Abwägungen in der gesundheitspolitischen Diskussion verständlicher zu machen und so zu einer auf Fakten basierenden Debatte über die Entwicklung der Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg beizutragen.