Kooperation der DZG-Standorte in BW
Translation an den Schnittstellen der großen Volkskrankheiten
Es ist erklärtes Ziel der Gesundheitsforschung, Forschungsergebnisse schneller zum Patienten zu bringen (Translation). Mit diesem Ziel wurden auch die sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) etabliert. Baden-Württemberg (BW) verfügt über zehn DZG-Partnerstandorte und war damit das erfolgreichste Bundesland im Wettbewerb. Alle der sechs derzeit eingerichteten DZG sind mit mindestens einem Standort in BW vertreten.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Projekten, die an den Schnittstellen zwischen den Krankheitsgebieten und den DZG-Standorten verortet sind. Übergreifende Zusammenhänge bei der Krankheitsentstehung sind klinisch hoch relevant, bisher aber nur im Ansatz verstanden und in der Behandlung und Prävention daher kaum berücksichtigt. Eine Zusammenarbeit zwischen den DZG-Standorten in BW bietet optimale Voraussetzungen, um die Forschung an diesen Schnittstellen voranzubringen und schnell zum Wohl der Patient/-innen umzusetzen.
Die hier beantragten Projekte erlauben es den DZG-Standorten in Baden-Württemberg, einen Wissensvorsprung in diesem zukunftsträchtigen Bereich zu erarbeiten und eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der neuen Erkenntnisse einzunehmen. Das Translations-, Innovations- und Wertschöpfungspotential der vorgeschlagenen Teilprojekte ist besonders hoch und verspricht sowohl eine Verbesserung der Patientenversorgung als auch eine wirtschaftlich relevante Produktentwicklung. Zudem werden nachhaltig wirksame und nutzbringende Strukturen und Methoden entwickelt (bspw. Datenbanken zur Datenintegration von verschiedenen Patientenkohorten, die u. a. für Analysen mittels künstlicher Intelligenz zur Verfügung stehen; Einsatz neuer digitaler Technologien; Einbindung transsektoraler Versorgungsstrukturen). Die vorgeschlagene Projektförderung kann aufgrund der bereits etablierten Infrastrukturen, Patientenkohorten und translationalen Expertise der DZG-Partnerstandorte und universitätsmedizinischen Einrichtungen besonders schnelle Wirkung erzielen. Die Partnerschaften zwischen DZG und den universitätsmedizinischen Standorten stellen dauerhafte Kooperationsformen dar, sodass auch die nachhaltige Nutzung und Weiterentwicklung der Ergebnisse nach Ende der Projektförderung sichergestellt sind. Darüber hinaus stärkt die Maßnahme die Wettbewerbsfähigkeit der Universitätsmedizin in Baden-Württemberg; u. a. bei der Einwerbung von Bundes- und anderen Drittmitteln sowie von nachhaltigen Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten wie bspw. Helmholtz-Instituten.
Die zehn DZG-Standorte in BW werden in den folgenden zehn Teilprojekten eng zusammenarbeiten:
TP 1: BW-VAPO: Baden-Württemberg Netzwerk zur Validierung neuer therapierbarer Zielstrukturen in der Personalisierten Onkologie (DKTK Freiburg und DKTK Tübingen mit assoziiertem Partner DKTK Heidelberg)
TP 2: Innovative Molekulardiagnostik für die personalisierte Krebsimmuntherapie (DKTK Heidelberg und DZL Heidelberg, assoziierte Partner DKTK Freiburg und DKTK Tübingen)
TP 3: Personalisierte Prävention von Diabetes und seinen Komplikationen mit tiefer Phänotypisierung (DZD Tübingen mit assoziiertem Partner DZNE Tübingen und DZIF Tübingen (weitere assoziierte Partner: Experim. Radiologie Uniklinikum Tübingen; MPI für Intelligente Systeme, Abteilung für Empirische Inferenz; niedergelassene Ärzte in Tübingen und Umgebung))
TP 4: Personalisierte Gentherapie und -diagnostik angeborener und erworbener Herzmuskelschwäche (DZHK Heidelberg und DZIF Tübingen)
TP 5: Rolle von Gallensäuren bei der Entstehung von Leberkrebs und Möglichkeiten zur Intervention (DZIF Heidelberg mit assoziiertem Partner DKTK Heidelberg)
TP 6: Personalisierte Medizin bei der Alzheimer-Erkrankung: Neue prognostische Biomarker und Therapieansätze durch ultratiefe Sequenzierung des menschlichen Darm-Mikrobioms (DZIF Tübingen und DZNE Tübingen mit assoziiertem Partner DZD Tübingen (weiterer assoziierter Partner Next-Generation-Sequencing Competence Center Tübingen NCCT))
TP 7: Komorbidom der großen Volkskrankheiten: quantitative Bildgebung und künstliche Intelligenz (DZL Heidelberg, DKTK Heidelberg, DZIF Heidelberg und assoziierter DZD-Standort Heidelberg mit assoziiertem Partner DKTK Freiburg, DKTK Tübingen und DZD Tübingen)
TP 8: Molekulare Stratifizierung neurodegenerativer Erkrankungen für Früherkennung und personalisierte Therapie (DZNE Tübingen mit Partnern DZIF Tübingen und DZD Tübingen (weitere assoziierte Partner: Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und Next-Generation-Sequencing Competence Center Tübingen NCCT))
TP 9: Entwicklung molekularer Biomarker zur Kontrolle innovativer Therapien neurodegenerativer Erkrankungen (DZNE Ulm mit assoziiertem Partner DZNE Tübingen)
TP 10: Entwicklung eines „Indirekten Herzmuskelzelltest“ (IHT) zur Vorhersage einer Herzschwäche (DZHK Heidelberg mit assoziiertem Partner GE Healthcare, Universitätsmedizin Mainz, Onko-Kardiologie am Uniklinikum Heidelberg und Heidelberg CardioBiobank HCB)
Das Projekt auf YouTube:
Projektpartner:
- Prof. Autenrieth, Universitätsmedizin (UM) Heidelberg, DZIF-Standort Heidelberg
- Prof. Gasser, Hertie-Institut für klinische Hirnforschung Tübingen, DZNE-Standort Tübingen
- Prof. Backs, UM Heidelberg, DZHK-Standort Heidelberg
- Prof. Grimm, UM Heidelberg, DZHK- und DZIF-Standort Heidelberg
- Prof. Bartenschlager, UM Heidelberg, Deutsches Krebsforschungszentrum DZIF-Standort Heidelberg
- Prof. Fröhling, DKTK-Standort Heidelberg, Deutsches Krebsforschungszentrum, NCT
- Prof. Bitzer, UM Tübingen, DKTK-Standort Tübingen
- Prof. Herth, UM Heidelberg, DZL-Standort Heidelberg
- Prof. Heutink, UM Tübingen, DZNE-Standort Tübingen
- Prof. Jäger, Deutsches Krebsforschungszentrum, DKTK-Standort Heidelberg, NCT
- Prof. Fritsche, UM Tübingen, DZD-Standort Tübingen
- Prof. Kauczor, UM Heidelberg, DZL-Standort Heidelberg
- Prof. Laske, UM Tübingen, DZNE-Standort Tübingen
- Prof. Lichter, Deutsches Krebsforschungszentrum, DKTK-Standort Heidelberg, NCT
- Prof. Ludolph, UM Ulm, DZNE-Standort Ulm
- Prof. Böckers, DZNE-Standort Ulm
- Prof. Peters, DKTK-Standort Freiburg
- Prof. Börries, DKTK-Standort Freiburg
- Prof. Brummer, DKTK-Standort Freiburg
- Prof. Schulze-Osthoff, DKTK-Standort Tübingen
- Prof. Meder, UM Heidelberg, DZHK-Standort Heidelberg
- Prof. Most, UM Heidelberg, DZHK-Standort Heidelberg
- Prof. Schirmacher, UM Heidelberg, DKTK-Standort Heidelberg
- Prof. Thomas, UM Heidelberg, DZL-Standort Heidelberg
- Prof. Urban, UM Heidelberg, DZIF-Standort Heidelberg
- Prof. Wagner, UM Tübingen, DZD-Standort Tübingen
- Dr. Weis, UM Heidelberg DZHK-Standort Heidelberg
- JProf. Willmann, DZIF-Standort Tübingen